Schwammfarming – Auf in die Selbständigkeit

26.12.2015

Wir haben es geschafft. Die getroffenen Annahmen stimmen, Produktion und Verkauf der Schwammfarm von Key und Nasir waren 2015, trotz Problemen in der Regenzeit deutlich höher als die Ausgaben für Löhne und Material. Die Farmerinnen konnten daher sogar einen Drittel des als Anreiz angesetzten Bonus einstreichen. Das Businessmodel funktioniert!

Spongefarmerinnen an der Arbeit

v.l.n.r. Key, Connie, Nasir, Muzne

Die beiden alleinstehenden Frauen mit Kindern werden nun in die Selbständigkeit entlassen. Sie besitzen sowohl ihre eigene Farm mit ca, 3'000 Schwämmen wie auch das Know How, Die lokalen Verkaufskanäle sind aufgebaut und sie können genügend 'Setzlinge' selber anziehen, um ein wirklich nachhaltiges Schwammfarming zu betreiben. Weltweit wohl einzigartig.

Für uns ist das ein grosser Erfolg. Wir haben endlich den Beweis, dass sich all die Mühe und die Investitionen der letzten Jahre gelohnt haben. Wir sind bereits damit beschäftigt, eine weitere Farm aus zubauen. Muzne, 19 Jahre alt, ebenfalls alleinstehend mit einem einjährigen Kind, hat bereits ihre neue Farm und Ende April 16 wird eine weitere Farmerin angestellt und ausgebildet. Ziel für die neue Farm: Selbständigkeit Ende dieses Jahres. Im Herbst 16 ist geplant parallel zur zweiten bereits mit der dritten produktive Farm zu starten, usw, usw. Mit jeder neuen Farm können mehr Setzlinge produziert werden. Der Multiplikationseffekt wird sich dementsprechend sukzessive vergrössern.

Muzne lachend

Muzne

Den ersten Übergang in die Selbständigkeit werden wir intensiv begleiten und auch weiterhin für die Qualitätskontrolle sorgen sowie beratend beistehen, damit Key und Nasir ihre Produktion weiter steigern können. Jede Farmerin benötigt monatlich für ihre Familie gegen 200 US$ um anständig leben zu können. Für sie ist das bereits ein kleines Vermögen. Im Vergleich zu den Seegras-Farmerinnen, die wegen den schlechten Preisen auf dem Weltmarkt selten mehr als 20-30$ pro Monat verdienen, haben die beiden Ladies hoffentlich eine rosige Zukunft vor sich.

Spongefarmerinnen vor Frangipangi

v.l.n.r. Nasir, Key, Muzne

Leider bahnt sich auch ein Misserfolg an. Die Produktion der Schwammfarm in Mtende an der Südküste Zanzibar's kommt einfach nicht vom Fleck. Wir stehen vor einem Rätsel. Unsere Schwammspezies, die in Jambiani gut gedeiht, bringt in Mtende trotz allen Versuchen schlechte Erträge. Vielleicht ist irgendeine Umgebungsbedingung störend. Wir versuchen mit dem Farmer Suleiman noch eine letzte Optimierung aber wenn das ebenfalls keine Verbesserung bringt, müssen wir in Mtende Ende April 16 schweren Herzens die Segel streichen.

Misserfolge gehören zu unserer Arbeit. Wir freuen uns daher umso mehr zusammen mit den Frauen von Jambiani, dass wir es gemeinsam geschafft haben, eine für Ostafrika neue Form der Aquakultur entwickelt zu haben. Und das mit einer Schwammspezies welche nirgendwo sonst auf der Welt kultiviert wird.

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