Übergabe des Schwamm-Projekts an die lokale Community
30.10.2019
Vor rund 10 Jahren haben wir die ersten Schwämme an Leinen gezüchtet. Bis Ende dieses Jahres werden es wohl gegen 20'000 sein. 10 Farmerinnen sind zertifiziert, besitzen ihre eigene Farm und produzieren fast ausschliesslich für den lokalen Markt, sprich Hotel- und Souvenirläden. Neue Lehrlinge kommen laufend dazu.
Verkauf im Seaweed Center in Paje
Es wird Zeit, dass wir das Schwammfarming-Projekt an die Gemeinde von Jambiani übergeben und die dazu nötigen Grundlagen bereitstellen. Dafür geben wir uns drei Jahre. In dieser Zeit müssen die folgenden drei Bereiche so weiterentwickelt werden, dass sie personell und finanziell von der lokalen Bevölkerung getragen und organisiert werden können:
- Die Ausbildung von Lehrlingen: Über Projektleitung und Trainings fliessen zurzeit noch Arbeitskraft und somit Geld von marinecultures.org in diesen Bereich. Das muss eines Tages ohne uns funktionieren können. Durch Anschluss an eine Berufsschule? Oder durch die Anstellung einer Lehrperson und deren Finanzierung über eine lokale Stiftung in Sansibar?
- Die Setzlings-Farm: Für jede neue Farm werden 1500 bis 2000 Schwamm-Fragmente benötigt. Diese werden zum grössten Teil in unserer Setzlingsfarm angezogen. Nur ein kleiner Teil kann von den unabhängigen Farmerinnen produziert werden. Für die Bewirtschaftung der Setzlingsfarm soll ein eigenständiges Geschäftsmodell entwickelt werden, bei dem die Bewirtschaftung durch die Einnahmen aus dem Setzlingsverkauf bestritten werden kann.
- Lokale Organisation und eine Bleibe: Damit auch zukünftig neue Schwammfarmerinnen ausgebildet und weiterhin neue Farmen aufgebaut werden können, benötigt es eine lokale Koordinationsstelle. Wir werden den Farmerinnen dabei helfen eine Kooperative zu gründen und zu führen. Auch wenn bereits heute alle unabhängigen Farmerinnen ihre Schwämme selbständig in die Verkaufsstellen ausliefern, muss der Verkauf weiterhin zentral koordiniert werden. Nur so wird gewährleistet, dass alle Farmerinnen gleichberechtigt ihre Produkte absetzen können. Zudem soll diese Stelle auch die Qualitätskontrolle weiterführen, damit das hervorragende Image des Produktes nicht gefährdet wird.
Ein neues Zuhause nimmt Formen an
Wir benötigen darüber hinaus eine neue physische Bleibe: Einen Ort, wo sich die Farmerinnen treffen und für die Arbeit vorbereiten können. Wir hatten Glück! Wir sind bereits am Hand anlegen!
Für die Finanzierung einer erfolgreichen Überführung an die Community sind wir auf der Suche nach Unterstützung im Sinne einer Social Responsibility-Initiative für 1-3 Jahre. Interessiert? Oder kennen Sie jemanden?