Dezember 13 – Ein schwerer Entscheid

16.12.2013

Die Resultate unseres einjährigen Tests mit den schwarzen Schwämmen (Agelas Mauritania var. oxeata) sind eindeutig. Die Schwämme wachsen unter den hier herrschenden Bedingungen zu langsam und die Mortalitätsrate ist für eine kommerzielle Produktion zu hoch. Die Schwämme benötigen mindestens zwei Jahre um eine vermarktbare Grösse zu erreichen und müssen entsprechend lange und intensiv gepflegt werden.

gut gewachsensterbend wegen Schädling
gut gewachsen                                                 sterbend wegen Schädling

Knapp ein Viertel aller Setzlinge würde ein kommerziell interessantes Produkt hergeben. Mit einem Verkaufspreis von 5$ pro Stück ab Farm würde das bei 3000 Setzlingen zwar ein monatliches Einkommen von knapp 300$ bringen. Dies würde dem doppelten Minimal-Monatslohn in Zanzibar entsprechen. Zwei Jahre zu arbeiten bis endlich Geld in der Kasse ist, ist für hiesige Verhältnisse aber lange und die Vorinvestition wäre entsprechend grösser. Die Fischer und Seegras Farmerinnen hier sind sich Subsistenzwirtschaft gewöhnt.

Schädlingweiterer Schädling
Schädling                                                        weiterer Schädling

Zusätzlich erwies sich das natürliche Vorkommen der Spezies rund um die bisherigen Fundstellen als zu gering, um damit nachhaltig Schwämme zu produzieren ohne die natürlichen Bestände zu schädigen. Durch eine Skalierung der Produktion müssten negative Auswirkungen auf die lokale Ökologie und Biodiversität in Kauf genommen werden. Der Entscheid fällt uns zwar nach so langer Forschungszeit schwer. Die Fakten sprechen jedoch eine klare Sprache. Nachhaltigkeit ist uns wichtig und wir müssen die Testproduktion mit dieser Spezies einstellen. Wir ernten noch was zu ernten ist und lassen die bereits 'gepflanzten Schwämme' fertig auswachsen um sie zu verkaufen.

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